MIRKKOMM fokussiert die Multimodalität in der Risiko- und Krisenkommunikation und analysiert das interne und externe Wissensmanagement von Organisationen der Gesundheitssicherung unter den Bedingungen einer Pandemie. Untersucht wird, mit welchen multimodalen Arrangements diese Organisationen Kernzielgruppen wie Bürger*innen, Journalist*innen sowie Prosument*innen erreichen und wie diese den Informationsoutput der Organisationen rezipieren und bewerten. Mit der Digitalisierung der Wissensordnungen spielen multimodale Arrangements auch in der Risiko- und Krisenkommunikation eine zunehmend wichtigere Rolle. Von Interesse ist, inwiefern das kommunikative Zusammenspiel von Behörden, Medien und weiteren Öffentlichkeitsakteuren in Vorbereitung auf und zur Bewältigung von Krisen angesichts einer komplexen öffentlichen Sphäre mit Hilfe zielgruppenspezifischer Kommunikation verbessert und wie Rechtssicherheit für die behördliche Praxis garantiert werden kann.
Landesmuseum Dithmarschen
Meldorf, Schleswig-Holstein
Ziel des Vorhabens ist es, den Nutzen multimodaler Risiko- und Krisenkommunikation für Organisationen der Gesundheitskommunikation sowohl aus Sicht der Kommunikator*innen (Behörden, Medien, Prosument*innen) als auch aus Sicht der Rezipient*innen zu analysieren. Die Kombination dieser Perspektiven erlaubt Aussagen darüber, welche Effekte Informationen, staatliche Anordnungen, Warnungen und Empfehlungen je nach Präsentationsform auf Wahrnehmung und Handlungsintentionen haben. Dabei werden nicht nur vorhandene Beispiele multimodaler Kommunikation von Organisationen der Gesundheitssicherung evaluiert, sondern auch neue Ansätze mithilfe sozialwissenschaftlicher Methoden entwickelt und getestet.
MIRKKOMM wird gefördert im Programm „Forschung für die zivile Sicherheit“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Zum Begriff der Multimodalität
Was aber nun ist eigentlich mit dem Begriff der Multimodalität gemeint? In der Risiko- und Krisenkommunikation werden unterschiedliche Darstellungs- und Präsentationsmodi – wie etwa Grafiken, Icons, statistische Visualisierungen, Texte, Ton, Aninmationen etc. – verwendet, um einen bestimmten Inhalt zu konstruieren. In der Regel weisen die Kommunikate der Risiko- und Krisenkommunikation dabei ein komplexes Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Modi bzw. Elemente auf. Dieses je spezifische Arrangement der unterschiedlichen Kommunikationsmodi wird in der Kommunikationswissenschaft mit dem Begriff der Multimodalität bezeichnet. Multimodalität zu erforschen, ermöglicht dementsprechend ein Verständnis für die Bedeutung einzelner Modi wie auch für die Gesamtbedeutung verschiedener Modi im Arrangement.
Beteiligte Projektpartner
Neben dem Bundesinstitut für Risikobewertung sind das Karlsruher Institut für Technologie, die Technische Universität Ilmenau, die SRH Berlin University of Applied Sciences sowie die Europa-Universität Viadrina beteiligt. Die wissenschaftliche Expertise ergänzt ein Praxispartner, die mecom Medien-Communikations-Gesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Presseagentur dpa. Unterstützung erfährt das Projekt zudem durch renommierte Forscherinnen und Forscher aus den USA, den Niederlanden, Australien und Deutschland sowie durch Institutionen wie das Robert Koch-Institut, die Bundeszentrale für politische Bildung und die Deutsche Presse-Agentur.