Herausforderungen, Strategien, Strukturen und Optimierungsoptionen multimodaler Risiko- und Krisenkommunikation von Regierungen, Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung im föderalen System der Bundesrepublik

In Teilprojekt 2 wird unter der Leitung von Prof. Martin Löffelholz untersucht, wie die staatliche Risiko- und Krisenkommunikation in Deutschland auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene koordiniert wird, welche Probleme dabei auftreten und wie sich diese zukünftig besser bewältigen lassen. Das Untersuchungsdesign wird durch vier Arbeitsziele strukturiert. Erstens wird ein theoretisches Modell intra- und interbehördlicher Kommunikation entwickelt. Davon ausgehend, werden zweitens qualitative Daten zur Beschreibung der Herausforderungen, Strategien, Strukturen und Optimierungs­optionen multimodaler Risiko- und Krisenkommunikation auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene gesammelt und analysiert. Der föderale Charakter des politischen Systems der Bundesrepublik stellt dabei einen zentralen Ausgangspunkt der Analyse dar. Für die Bewältigung der aktuellen Pandemie wie künftiger Krisen sind kommunikative Strategien und Maßnahmen politischer Akteure auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene bedeutsam. Deshalb werden neben Institutionen des Bundes (u.a. Bundeskanzleramt, Bundesministerien, Presse- und Informationsamt, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Robert Koch-Institut) Landesregierungen ausgewählter Bundesländer sowie kommunale Behörden einbezogen. Neben einer Dokumentenanalyse wird eine teil­struk­turierte Befragung von Vertreter*innen staatlicher Institutionen konzipiert und durchgeführt. Um die Generalisierbarkeit von Einschätzungen aus den qualitativen Analysen zu prüfen, wird drittens eine zweiwellige Panelbefragung von (Gemeinde-)Vertreter*innen aller Kreise, kreisfreien Städte und Gesundheitsämter der Bundesrepublik umgesetzt. Ausgehend von den Ergebnissen der Multi-Methodenstudie werden viertens Empfehlungen zur Optimierung (multimodaler) Risiko- und Krisenkommunikation von Bundes- und Landesregierungen, Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung erarbeitet. Die Empfehlungen unterstützen staatliche Institutionen bei der Implementierung von Verbesserungsvorschlägen zu den Strukturen, Prozessen und Instrumenten multimodaler Risiko- und Krisenkommunikation. Entwickelt werden schließlich Konzepte für die Aus- und Weiterbildung von Behördenmitarbeiter*innen und Studierenden.


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