Motivation

Die COVID-19-Pandemie führte deutlich vor Augen, welche große Bedeutung die Risiko- und Krisenkommunikation besitzt. Behörden und Politik standen vor der Herausforderung, in einer sehr dynamischen Lage mit einer Vielzahl von Informationen und Daten umzugehen, diese zu überprüfen und zielgruppengerecht zu kommunizieren. Verständliche und eindeutige Informationen zu Risiken und Handlungsoptionen tragen maßgeblich zu einer Steigerung der objektiven und subjektiven Sicherheit der Bevölkerung bei. Es besteht daher ein großer Bedarf, die Erfahrungen aus der Pandemie in die Optimierung der Risiko- und Krisenkommunikation einfließen zu lassen.

Ziele und Vorgehen

Ziel des Vorhabens MIRKKOMM ist es, die Risiko- und Krisenkommunikation von Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung zu verbessern. Dazu werden Wirkung und Potenzial der Kommunikation über verschiedene Medien, wie Warn-Apps, Social Media, Fernsehen oder Zeitungen, analysiert. Zudem wird untersucht, wie die Informationen von Bürgerinnen und Bürger, Journalistinnen und Journalisten oder auch Bloggerinnen und Blogger aufgenommen, verarbeitet und bewertet werden. Die Gestaltung von Informationen in Text, Sprache, Bild oder Ton wird analysiert, da auch sie zur Akzeptanz und Verständlichkeit beitragen. Die Erkenntnisse werden mit den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an behördliche und journalistische Meldungen zusammengeführt und eine Strategie zur effektiveren Kommunikation entwickelt.

Innovation

Das Vorhaben erarbeitet erstmals fundierte Erkenntnisse dazu, wie Kommunikation im komplexen Zusammenspiel verschiedener Akteure und Medien in einer Krisenlage wirkt. Es werden Empfehlungen und Weiterbildungen für behördliche Akteure erarbeitet, damit sie in einer Krisenlage effektiver kommunizieren.

Projektaufbau

Das Vorhaben gliedert sich in insgesamt acht Teilvorhaben. Mit Teilvorhaben 1 wird die Vernetzungsperspektive des Vorhabens abgedeckt, wobei die Koordination zwischen Konsortium und den assoziierten Partnern sowie dem Advisory Board im Fokus steht. Daneben werden im Rahmen des Teilvorhabens unterschiedliche öffentlichkeitswirksame Maßnahmen realisiert. Demgegenüber wird mit Teilvorhaben 8 eine umfassende Verwertungsperspektive auf das Vorhaben ermöglicht: im Fokus steht hier der avisierte Output des Projektes; darunter etwa Publikationen, die Umsetzung einer Ausstellung zur Multimodalität in der Risiko- und Krisenkommunikation, aber auch die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen und Schulungs- und Ausbildungsmaterialien sowie die Weiterentwicklung des Modularen Warnsystems (MoWaS). Teilvorhaben 2 bis 7 fokussieren dann wiederum auf die inhaltlichen, forschungsanalytischen Perspektiven des Vorhabens. Genauere Informationen lassen sich der folgenden Grafik sowie den Unterseiten zu den einzelnen Teilvorhaben entnehmen.

Grafik, die die Projektstruktur zusammenfassend darstellt. Arbeitspaket 1 umfasst die Verwertungsperspektive. Primär verantwortlich ist das BfR. Arbeitspaket 2 umfasst die institutionelle Perspektive und übernimmt die Analyse der inter- und intrabehördlichen Risiko- und Krisenkommunikation. Primär verantwortlich ist die Technische Universität Ilmenau. Arbeitspaket 3 umfasst die intermediäre Perspektive und übernimmt die Analyse journalistischer und prosumentischer Risiko- und Krisenkommunikation. Primär verantwortlich ist die SRH Berlin University of Applied Sciences. Arbeitspakete 4, 5 und 6 umfassen die symbolisch-relationale Perspektive. Arbeitspaket 4 übernimmt die Analyse multimodaler Diskurse. Primär verantwortlich ist das BfR. Arbeitspaket 5 übernimmt die Analyse der Rezeption multimodaler Risiko- und Krisenkommunikation. Primär verantwortlich ist das Karlsruher Institut für Technologie. Arbeitspaket 6 übernimmt eine Usability-Studie zum Modularen Warnsystem (MoWaS). Primär verantwortlich ist die mecom - Medien-Communikations-Gesellschaft mbH. Arbeitspaket 7 umfasst die juristische Perspektive und übernimmt die Analyse und Entwicklung des Rechtsrahmens multimodaler Risiko- und Krisenkommunikation. Die Ergebnisse der Arbeitspakete 2, 3, 4, 5, 6 und 7 münden in der Verwertungsperspektive. Diese fokussiert die Entwicklung und Implementation von Konzepten für die Optimierung multimodaler Risiko- und Krisenkommunikation.