Gebrauchstauglichkeit und Weiterverarbeitung von Warnungen, Handlungsempfehlungen und -anweisungen entlang des Warnmeldeprozesses

Im Warnmeldeprozess ist das Zusammenspiel von Mensch und Technik einer der relevantesten Faktoren. In Krisen sind staatliche Institutionen doppelt gefordert. Der Anforderung einer schnellen, transparenten und angemessenen Handlung zur Warnung der Bevölkerung steht der Aspekt von Informationsdefiziten und großen Unsicherheiten gegenüber. Inwiefern ein technisches und multimodales System wie das Modulare Warnsystem (MoWaS), auch in Zeiten zunehmender Digitalisierung, Handlungsentscheidungen erleichtern kann, wird in Teilvorhaben 6 anhand einer Usability-Studie untersucht. Das Modulare Warnsystem (MoWaS), ein vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) beauftragtes und von mecom entwickeltes und betriebenes bundesweite Warnsystem, ist Forschungsgegenstand dieser Usability-Studie. Behörden und Institutionen, die einen gesetzlichen Warnauftrag in der polizeilichen und nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr haben, werden durch MoWaS bei der Erstellung und Verbreitung von Warnmeldungen für die Bevölkerung unterstützt. Die Verantwortlichkeiten beschreiben und kategorisieren die Gefahrenlagen, geben Handlungsempfehlungen sowie Hinweise und informieren die Bevölkerung über Warnbereiche. Die MoWaS-Software bietet den Verantwortlichkeiten bei der Erstellung der Warnmeldungen diverse Hilfsmittel (strukturierte Menüführung, Dropdowns-Menüs, Systemhilfen, Karten und Kartenwerkzeug). MoWaS liefert diese Informationen an unterschiedliche Medien und weitere Multiplikatoren aus. In diesem Teilvorhaben wird der gesamte MoWaS-Warnmeldeprozess und das Nutzungsverhalten der verschiedenen Akteure untersucht. Das Ziel dieses Teilvorhabens ist es, Optimierungs-Möglichkeiten des MoWaS-Systems für Betreiber, Disponent*innen und Multiplikator*innen aus diesen Erkenntnissen abzuleiten und damit das Warnmeldewesen insgesamt zu verbessern. Damit wird die multimodale Diskursanalyse durch einen Usability-Test und designanalytische Aspekte in der Erstellung unterschiedlicher Warnklassifikationen ergänzt. Es erweitert den Erkenntnisgewinn anderer Teilvorhaben zu multimodaler Risiko- und Krisenkommunikation im Bereich der behördlichen Warnungen im Kontext von Mensch-Maschine-Interaktion und mit Blick auf Leitstellen, Lagezentren sowie Medien als Warnmultiplikatoren. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in bestehende und neue MoWaS-Schulungen zur Krisenkommunikation einfließen. Die Verbesserung des Warnmeldeprozesses trägt zu einer effektiveren Warnung zum Schutz der Bevölkerung bei.


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