Analyse journalistischer und prosumentischer Risiko- und Krisenkommunikation

Die Berichterstattung über Risiken, Krisen und Konflikte nimmt zu. Gleichzeitig stehen die voneinander abhängigen Beziehungen zwischen den Kommunikationsabteilungen von Behörden, Unternehmen, NGOs etc. und den klassischen Medien vor vielen Herausforderungen. Zudem drängen über das Internet sogenannte Prosument*innen zwischen diese Kommunikationssysteme und generieren neue Rahmenbedingungen für alternative Öffentlichkeiten, welche die Arbeit der PR und des Journalismus verändern. Dabei ist diese oft laienhafte Kommunikation mit großer Reichweite noch immer eine überwiegende Unbekannte. Die Herausforderungen an Relevanzbeurteilungs-, Zielsetzungs- und Vermittlungskompetenzen steigen in einem zunehmend komplexen, involvierenden und von Populismus, Fake News, Filter Bubbles und Desinformation torpedierten Kommunikationsumfeld.

Ziel von Teilvorhaben 3 ist die systematische Erfassung der Erwartungen und Ansprüche von Journalist*innen und Prosument*innen an von Regierungen, Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung zugelieferte Informationen im Krisenfall. Darauf aufbauend werden Gründe für eine mögliche inhaltliche und formale Umgestaltung betrachtet. Primär geht es um die Frage, wie spezifische Entscheidungs- und Produktionsprozesse bei Journalisten*innen und Prosumenten*innen die Nutzung des Behörden-Contents und die multimodale Gestaltung eigener Beiträge und Botschaften beeinflussen. Eruiert werden insbesondere die von Journalist*innen und Prosument*innen angestrebten Zielsetzungen der Gestaltung von Content für spezifische Zielgruppen, beispielsweise die Gewährleistung von Verständlichkeit, die Herstellung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen oder auch die gezielte Beeinflussung von Standpunkten, und darauf basierende Gestaltungsansätze. Als empirischer Zugang kommen leitfadengestützte Experteninterviews und eine vorangehende qualitative Analyse von multimodalen Kommunikaten, die durch ein mehrwöchiges Medienmonitoring erhoben werden, zum Einsatz. Die Ergebnisse werden im Anschluss inhaltsanalytisch verdichtet.


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