#Krisenalltag – Kommunikation in der Pandemie

#Krisenalltag – Kommunikation in der Pandemie

18. Dezember bis 05. Oktober 2025
Dithmarscher Landesmuseum
Meldorf, Schleswig-Holstein

2020 veränderte COVID-19 schlagartig unser Leben. Seitdem haben sich laut Robert Koch-Institut allein in Deutschland Millionen Menschen infiziert, mehr als 170.000 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus verstorben. Die sozialen, ökonomischen, bildungs- und erwerbspolitischen Folgen wirken bis heute nach. Die Krisenkommunikation war geprägt von Unsicherheiten und zahlreichen Daten zum Infektionsgeschehen. Behörden mussten eine kommunikative Strategie zum Umgang mit diesen Daten und Informationen zur Entwicklung des Infektionsgeschehens finden, politische Entscheidungen und Infektionsschutzmaßnahmen öffentlich vermitteln und die Bevölkerung für die Gefahren einer Infektion sensibilisieren. Bisweilen provozierten diese Entscheidungen und die Art und Weise ihrer Kommunikation in Teilen der Bevölkerung Unverständnis und Protest. Während journalistische Medien Ereignisse und Daten nach ihren Kriterien verarbeiteten, nutzten Kritikerinnen und Kritiker der Maßnahmen öffentliche Demonstrationen und soziale Medien, um eigene Positionen stark zu machen.

Viele Positionen, viele Herausforderungen. Was muss(te) jenseits der Daten berichtet und erzählt werden? Mit welchen multimodalen, d.h. textlichen und audio-visuellen Darstellungsmitteln wurde über welche Kanäle kommuniziert? Welche Strategien der Krisenkommunikation verfolgten Regierungen, Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung? Was gelang, was nicht? Wie wurden Wissen und Wahrheit im öffentlichen Diskurs verhandelt und welche Erkenntnisse lassen sich zur Rezeption von Infographiken auf Instagram und anderen Plattformen ziehen? Kurz: Wie gestaltete sich die Kommunikation in der Pandemie?

Die Ausstellung im Dithmarscher Landesmuseum skizziert erste Erkenntnisse des Forschungsprojektes MIRKKOMM und bietet Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit zu reflektieren, wie sie die Kommunikation in der Pandemie erlebt haben und welche Erkenntnisse aus dieser prägenden Zeit gezogen werden können, um zukünftigen Krisen besser begegnen zu können.

Dithmarscher Landesmuseum
Domstraße 3
25704 Meldorf

Barrierefreiheit:
Der Besuch des Museums und seiner Ausstellungen ist barrierebfrei möglich. Aufgrund der denkmalgestützten Gebäudestruktur befindet sich der Personenaufzug im neu geschaffenen Eingangsgebäude. Ein Rundgang durch die Dauerausstellungen in chronologischer Abfolge ist daher leider nicht barrierefrei. Das Mitbringen von Hunden ins Museum ist leider nicht gestattet. Davon ausgenommen sind lediglich Assistenzhunde für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen. Hier geht es zur Erklärung zur Barrierefreiheit des Museums für Kommunikation.

Das Forschungsprojekt

Kontext: MIRKKOMM

Die Ausstellung im Dithmarscher Landesmuseum vermittelt erste Zwischenergebnisse und Erkenntnisse des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Drittmittelprojektes MIRKKOMM. Das Projekt untersucht die Potenziale, Wirkungen und Herausforderungen der Risiko- und Krisenkommunikation im Kontext einer Pandemie. Sechs Teilvorhaben erforschen hierzu das komplexe Zusammenspiel von Behörden, Medien und weiteren Öffentlichkeitsakteuren, um so die Kommunikation von Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung für zukünftige Krisen zu optimieren.

Die Ausstellung zeigt Ergebnisse des von einem Forschungsverbund aus sechs Partnerinstitutionen realisierten Projekts. Die Ergebnisse werden dabei so aufbereitet, dass Besucherinnen und Besucher die Zielsetzungen, Methoden und Erkenntnisinteressen der einzelnen Teilvorhaben anhand praktischer und empirischer Beispiele informiert nachvollziehen können. So werden nicht nur die einzelnen Teilvorhaben – von der Befragung von Journalistinnen und Journalisten über die Diskursanalyse bis hin zur rechtlichen Perspektive – über ihre zentralen Forschungsfragen näher vorgestellt, sondern diese Fragen auch rückgebunden an die empirischen Erkenntnisse des Projektes. Die Ausstellung liefert damit einen Einblick in die Kommunikation während der COVID-19-Pandemie, sowohl von Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung als auch von journalistischen Medien und neuen Öffentlichkeitsakteuren, wie etwa Twitter-Nutzerinnen und Nutzern, die behördliche Beiträge kritisch kommentieren oder empfehlend weiterverbreiten.

Die Ausstellung wurde unter Einsatz innovativer Darstellungs- und Präsentationsformen entwickelt. Zentrales Ausstellungsobjekt bildet eine ca. 30 Meter lange Wandinstallation, die die Chronologie der COVID-19-Pandemie über einen Zeitstrahl abbildet. Die Wand wird dabei komplettiert durch einzelne Screens, die eine fokussierte Auseinandersetzung mit dem empirischen Material – Online-Kommunikate sowie Daten einer Rezeptionsstudie – des Projekts ermöglichen. Teil der Ausstellung bilden zudem ein Touchtable und ein 360-Grad-Drehscreen. Diese erlauben eine detaillierte Beschäftigung mit den Teilvorhaben des Projekts. Anhand konkreter Beispiele präsentieren die Teilvorhaben ihr methodisches Vorgehen, geben Einblick in ihr Material (darunter Originalzitate aus leitfadengestützten Interviews mit Expertinnen und Experten, Journalistinnen und Journalisten sowie Bloggerinnen und Bloggern) und liefern so einen Überblick über erste Zwischenergebnisse des über drei Jahre angelegten Projekts.

Neben diesem projektorientieren Fokus der Ausstellung wird auch der Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern nicht zu kurz kommen. Die Ausstellung eröffnet die Möglichkeit, Feedback direkt an das Projekt zu adressieren und eigene Erfahrungen zur COVID-19-Pandemie zu teilen.

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Dithmarscher Landesmuseum!